Weiterhin genaue Prüfung bei Ausstellung des Presseausweises

VDS-Verbandsrat in Frankfurt am Main

17.10.2017 Die Verbandsrat des VDS fand erstmals als eintägige Arbeitssitzung in Frankfurt am Main statt. Der Versuch ist geglückt. Auch beim wichtigsten Punkt der Tagesordnung gab es Einigkeit: Die Ausstellung des wieder bundeseinheitlichen Presseausweises muss genau geprüft werden.
Autor: Walter Mirwald
VDS-Präsident Erich Laaser sprach von einem „Modellversuch erstmals in der Geschichte des Verbandes Deutscher Sportjournalisten“, als er die Delegierten der 20 Regionalverbände zur eintägigen Verbandsratssitzung begrüßte. Diese fand von 12.00 bis 17.00 Uhr in Frankfurt am Main statt, also mitten in der Republik, um An- und Abreise am selben Tag zu gewährleisten.
 
Noch etwas war neu für den Präsidenten: „18 Jahre lang hat Vizepräsident Jochen Zwingmann neben mir gesessen und die Sitzung geleitet. Das muss ich jetzt alleine schaffen.“ Laaser schaffte es alleine, aber Zwingmann war ja nicht aus der Welt. Er saß als Vorsitzender des Vereins Niedersächsische Sportpresse im Plenum.
 
Die Arbeitstagung fand in den Räumen der Deutschen Fußball Liga in der Frankfurter Guiollettstraße statt, für die Kommunikationsdirektor Christian Pfennig die 26 Delegierten und das Präsidium des VDS begrüßte (Foto: Wolfgang Rattay). „Seit 2007 residiert die Deutsche Fußball Liga im Herzen der Stadt, nachdem wir zuvor Untermieter beim Deutschen Fußball-Bund waren“, erläuterte Pfennig, der die rasante Entwicklung der Organisation an Zahlen deutlich machte: „2004 gab es 20 Mitarbeiter. Jetzt sind wir mit der Bundesliga-Stiftung 300.“ Pfennig sprach davon, dass es hier und da auch mal eine „Medienkrise“ gegeben habe. Er wünscht sich „einen gemeinsamen Weg einer durchaus kritischen, aber vorhandenen Kommunikation“.
 
Neben den üblichen Regularien und Berichten nahm die Diskussion über den jährlich vergebenen Presseausweis eine zentrale Rolle ein. Einstimmig angenommen wurde in einer „Probeabstimmung“ der Antrag des Präsidiums, künftig für jedes aktive Mitglied eines VDS-Vereins, das den bundeseinheitlichen Presseausweis für seine Arbeit benötigt – unabhängig von seinem Lebensalter – die vollen VDS-Abgaben an den Dachverband weiterzuleiten.

Presseausweis ausschließlich für hauptberufliche Kolleginnen und Kollegen
 
Die Begründung: Der bundeseinheitliche Presseausweis wird vom VDS ausschließlich an hauptberufliche Kolleginnen und Kollegen ausgegeben. Wer einen solchen Ausweis benötigt, verfügt dementsprechend über Einkünfte, die ihn als aktives Mitglied eines VDS-Regionalvereins ausweisen. Die bisher praktizierte ungleiche Behandlung von jüngeren hauptberuflichen tätigen Mitgliedern gegenüber älteren soll damit vermieden werden.

In Frankfurt konnte es nur eine Probeabstimmung sein, weil über den Antrag bei der Mitgliederversammlung im Frühjahr offiziell abgestimmt werden muss. Das Ergebnis der Probeabstimmung ermöglicht aber, dass der Beschluss schon im Jahr 2018 umgesetzt werden kann.
 
Keine Zustimmung im Plenum fand dagegen ein Antrag der Fotografensprecher, demzufolge jeder Regionalverein eine mindestens dreiköpfige Kommission gründen solle, die vor der Ausstellung des Presseausweises die Hauptberuflichkeit der Mitglieder prüft (Foto: Wolfgang Rattay). Dieser Kommission solle mindestens ein Fotograf angehören.
 
In der Diskussion wurde in mehreren Beiträgen vor „übertriebener Bürokratie“ gewarnt und unterstrichen, dass kritische Prüfung auch heute schon geübte Praxis sei. Es wurde vorgeschlagen, den Antrag zurückzuziehen, aber den Delegierten der Regionalvereine eine entsprechende Empfehlung zum sensiblen Umgang bei der Vergabe der Presseausweise mit auf den Weg zu geben. Dieser Kompromiss fand Zustimmung. „Das ist ein Ausweis für hauptamtliche Sportjournalisten. Jeder Antrag muss in den Regionalvereinen sorgfältig geprüft werden“, appellierte Laaser.

Relaunch des vom VDS herausgegebenen Magazins sportjournalist angekündigt

Der VDS-Präsident begründete in seinem Bericht noch einmal, weshalb der VDS beim Kongress der internationalen Sportjournalistenorganisation AIPS im nächsten Jahr im türkischen Antalya nicht vertreten sein wird: „Dort ist Pressefreiheit ein Fremdwort, und Journalisten sitzen im Gefängnis.“
 
Vizepräsidentin Elisabeth Schlammerl, in deren Verantwortungsbereich das vom VDS herausgegebene Magazin sportjournalist fällt, kündigte für das kommende Jahr einen Relaunch an. Zum Beispiel würden wegen der Umstellung auf die zweimonatige Erscheinungsweise Berichte über Geburtstage (ab 75 Jahre und dann alle fünf Jahre) und Nachrufe für das Heft standardisiert werden. Für die Veröffentlichung auf der Homepage gäbe es aber keine Zeilenvorgaben.
 
Die Berichte aus den Regionalvereinen zeigten, dass trotz mancher Probleme viele Aktivitäten laufen und besonderen Wert auf attraktive Angebote für junge Mitglieder gelegt wird. Die Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Sportjournalisten 2018 wird voraussichtlich am 12. März oder am 9. April in Augsburg stattfinden.