27.05.2019 Es ist kaum zu fassen: Zweieinhalb Jahre, seit meine Präsentation über den modernen Sportjournalismus die Jury um meinen Professor Thomas Horky überzeugen konnte. Ein Zitat des Sportkommentators Marcel Reif rundete die Präsentation in einem kleinen Seminarraum der Hochschule Macromedia in Hamburg ab. Meine Vorstellung vom Sportjournalismus früher: vage, vielleicht naiv, aber trotzdem vertretbar. Das war im September 2016. Jetzt sind Ole-Jonathan Gömmel und ich „VDS-Seniors“ an der Hochschule Macromedia – die Ältesten mit VDS-Stipendium.
Zwei Wochen nach Stipendienvergabe in der Universität (Foto: Macromedia). „Ich zeige das den Studenten in dreieinhalb Jahren. Wo wollt ihr beruflich hingelangen?“, fragt mein zukünftiger Professor, der Fernsehforscher Thomas Hestermann, in einer Einführungsstunde. Ich bin an der Reihe, sage: „Definitiv Kommentierung. Was für mich gar nicht in Frage kommt ist, bei einem Verein zu arbeiten.“
Seitdem hat sich viel und besonders diese Einstellung geändert: Meine berufliche Zukunft sehe ich in der Pressearbeit in einem Sportverein. Dazu ein sechsmonatiges Praktikum bei Rot-Weiss Essen. Passt es doch so gut zu mir, Der Ruhrgebiets-Traditionsverein, den deutschlandweit so gut wie jeder Fußballfan kennt und der für Authentizität, Ehrlichkeit und Direktheit steht. Dazu kommen vier absolvierte Wochen bei Radio 91.2, einem Dortmunder Lokalsender.
Tiefer Einblick in den Druck hinter stundenaktueller Fernsehberichterstattung
Das Studium wurde mit der Zeit zunehmend praxisorientierter. Im Dezember 2018 besuchten wir das Volleyball-Team Hamburg, um einen Spielbericht aufzunehmen (auf deren Facebook-Seite zu finden). Ein tiefer Einblick in den Druck hinter stundenaktueller Fernsehberichterstattung. Parallel dazu schrieb ich eine meiner spannendsten Geschichten, über Hoffnung und Realismus in der A-Jugend-Bundesliga.
Dafür schilderte mir der zweimalige Deutsche Fußballmeister Johannes Focher im Gespräch seine Karriere, Jugendtrainer Peter Hyballa gab mir eine Einschätzung des deutschen Nachwuchsfußballs. In einem Podcast für Meinsportradio recherchieren wir über die Nachnutzung von Weltmeisterschafts-Stadien und fanden heraus: Die meisten Stadien sind zu groß für die beheimateten Vereine, die Stadien werden vermutlich nach der WM ungenutzt bleiben („Vom Stadionbau zum Stadionverfall“).
In weniger als einem Jahr ist das Studium an der Macromedia vorbei. Ich beschäftige mich damit, was dann kommt. Ich habe eine Radiostimme, sagen mir manche. Die Vereins-PR macht mir großen Spaß. Möchte ich mein Wissen mit einem Master festigen? Und in welche Stadt geht es überhaupt? Schließlich bin ich örtlich flexibel.
Meine Vorstipendiaten Patrick Berger (inzwischen Berlin) und Daniel Höhr (mittlerweile München) hat es auch woanders hin verschlagen. Ich habe die Freiheit, auswählen zu können, was ich mache. Klar ist, ich möchte international arbeiten, am liebsten mit viel Bezug zu den Vereinigten Staaten.
Noah Dane Peil
Seit 2013 vergeben die Hochschule Macromedia und der VDS ein Stipendium. Erster Stipendiat war Patrick Berger, er ist seit September 2018 als Multimedia-Redakteur bei der Berliner Newsroom GmbH (Berliner Zeitung und Berliner Kurier) fest angestellt. Marc Wiese und Daniel Höhr, die im Oktober 2015 am Campus Hamburg begannen, sind mit ihrem Sportjournalismusstudium fertig und erhalten Ende Mai ihre Urkunden. Im Herbst 2016 starteten Noah Dane Peil und Ole-Jonathan Gömmel, seit Oktober 2017 ist Robin Meyer dabei.
Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe April/Mai 2019 des sportjournalist. Hier geht es zur Bestellung des Einzelheftes beim Meyer & Meyer Verlag. Mitglieder des VDS erhalten den alle zwei Monate erscheinenden sportjournalist automatisch per Post und können sich das Heft zudem im Mitgliederbereich kostenlos als PDF herunterladen. Dies gilt auch für ältere Ausgaben.
Zwei Wochen nach Stipendienvergabe in der Universität (Foto: Macromedia). „Ich zeige das den Studenten in dreieinhalb Jahren. Wo wollt ihr beruflich hingelangen?“, fragt mein zukünftiger Professor, der Fernsehforscher Thomas Hestermann, in einer Einführungsstunde. Ich bin an der Reihe, sage: „Definitiv Kommentierung. Was für mich gar nicht in Frage kommt ist, bei einem Verein zu arbeiten.“
Seitdem hat sich viel und besonders diese Einstellung geändert: Meine berufliche Zukunft sehe ich in der Pressearbeit in einem Sportverein. Dazu ein sechsmonatiges Praktikum bei Rot-Weiss Essen. Passt es doch so gut zu mir, Der Ruhrgebiets-Traditionsverein, den deutschlandweit so gut wie jeder Fußballfan kennt und der für Authentizität, Ehrlichkeit und Direktheit steht. Dazu kommen vier absolvierte Wochen bei Radio 91.2, einem Dortmunder Lokalsender.
Tiefer Einblick in den Druck hinter stundenaktueller Fernsehberichterstattung
Das Studium wurde mit der Zeit zunehmend praxisorientierter. Im Dezember 2018 besuchten wir das Volleyball-Team Hamburg, um einen Spielbericht aufzunehmen (auf deren Facebook-Seite zu finden). Ein tiefer Einblick in den Druck hinter stundenaktueller Fernsehberichterstattung. Parallel dazu schrieb ich eine meiner spannendsten Geschichten, über Hoffnung und Realismus in der A-Jugend-Bundesliga.
Dafür schilderte mir der zweimalige Deutsche Fußballmeister Johannes Focher im Gespräch seine Karriere, Jugendtrainer Peter Hyballa gab mir eine Einschätzung des deutschen Nachwuchsfußballs. In einem Podcast für Meinsportradio recherchieren wir über die Nachnutzung von Weltmeisterschafts-Stadien und fanden heraus: Die meisten Stadien sind zu groß für die beheimateten Vereine, die Stadien werden vermutlich nach der WM ungenutzt bleiben („Vom Stadionbau zum Stadionverfall“).
In weniger als einem Jahr ist das Studium an der Macromedia vorbei. Ich beschäftige mich damit, was dann kommt. Ich habe eine Radiostimme, sagen mir manche. Die Vereins-PR macht mir großen Spaß. Möchte ich mein Wissen mit einem Master festigen? Und in welche Stadt geht es überhaupt? Schließlich bin ich örtlich flexibel.
Meine Vorstipendiaten Patrick Berger (inzwischen Berlin) und Daniel Höhr (mittlerweile München) hat es auch woanders hin verschlagen. Ich habe die Freiheit, auswählen zu können, was ich mache. Klar ist, ich möchte international arbeiten, am liebsten mit viel Bezug zu den Vereinigten Staaten.
Noah Dane Peil
Seit 2013 vergeben die Hochschule Macromedia und der VDS ein Stipendium. Erster Stipendiat war Patrick Berger, er ist seit September 2018 als Multimedia-Redakteur bei der Berliner Newsroom GmbH (Berliner Zeitung und Berliner Kurier) fest angestellt. Marc Wiese und Daniel Höhr, die im Oktober 2015 am Campus Hamburg begannen, sind mit ihrem Sportjournalismusstudium fertig und erhalten Ende Mai ihre Urkunden. Im Herbst 2016 starteten Noah Dane Peil und Ole-Jonathan Gömmel, seit Oktober 2017 ist Robin Meyer dabei.
Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe April/Mai 2019 des sportjournalist. Hier geht es zur Bestellung des Einzelheftes beim Meyer & Meyer Verlag. Mitglieder des VDS erhalten den alle zwei Monate erscheinenden sportjournalist automatisch per Post und können sich das Heft zudem im Mitgliederbereich kostenlos als PDF herunterladen. Dies gilt auch für ältere Ausgaben.