05.01.2016
Aber Fakt bleibt: Die Terroristen sind nicht ins Stadion gekommen. Insofern haben alle Kontrollen funktioniert. Und auch die Reaktion nach Schlusspfiff des Länderspiels gegen Deutschland war klug (Öffnung des Innenraums), durchdacht (Sperrung der Ausgänge, um der Polizei die Möglichkeit der Suche nach weiteren Terroristen zu ermöglichen) und organisiert (Ableitung von 80.000 Menschen ohne Panik).
Es gab im Gegensatz zu den (natürlich ungeschützten) Restaurants und dem weit weniger gesicherten Konzertsaal außer den beiden Selbstmord-Attentätern nur einen Toten am Stade de France. Es handelte sich – das ist die Ironie der Geschichte und die Ungerechtigkeit des Weltenlaufs – um einen Chauffeur von VIPs, die für ihn keine Karte hatten und ihn in einem Bistro auf den Abpfiff warten ließen.
Wer unter Eindruck des Schocks gefordert hat, Frankreich sechs Monate vor Anpfiff der EM diese aus „Sicherheitsgründen“ zu entziehen, war ein Traumtänzer. Welches Land in Europa hätte denn als Ersatz so schnell „Sicherheit“ für erstmals 24 Mannschaften und Millionen Stadionbesucher garantieren können?
Manche (medien)politische Kommentare können einen nur den Kopf schütteln lassen. Ebenso die Kritik an Sportreportern. Sie waren für das Spiel da, welches weiterlief, wussten viel zu spät und nur Halbgares vom Attentat, durften wie jeder Besucher das Stadion nicht verlassen, damit die Polizei in Ruhe nach weiteren möglichen Attentätern suchen konnte - was wird vom Fußball (Integration von Flüchtlingen) und Sportreportern (Achtung! Katastrophe!) außer Krankenberichten (Franck Ribéry) und Juristen-Ausbildung (Michel Platini) eigentlich noch alles erwartet?
Ich verstehe die Welt nicht mehr.
Autor: Rainer Kalb
Nach dem Terror ist alles anders. Helmut Spahn, 54, einst Sicherheitschef der WM 2006 in Deutschland, heute Generaldirektor des Internationalen Zentrums für Sicherheit im Sport (ICSS) mit Sitz in Katar, mag den Franzosen im Nachhinein ja kluge Ratschläge zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen gegeben haben.Aber Fakt bleibt: Die Terroristen sind nicht ins Stadion gekommen. Insofern haben alle Kontrollen funktioniert. Und auch die Reaktion nach Schlusspfiff des Länderspiels gegen Deutschland war klug (Öffnung des Innenraums), durchdacht (Sperrung der Ausgänge, um der Polizei die Möglichkeit der Suche nach weiteren Terroristen zu ermöglichen) und organisiert (Ableitung von 80.000 Menschen ohne Panik).
Es gab im Gegensatz zu den (natürlich ungeschützten) Restaurants und dem weit weniger gesicherten Konzertsaal außer den beiden Selbstmord-Attentätern nur einen Toten am Stade de France. Es handelte sich – das ist die Ironie der Geschichte und die Ungerechtigkeit des Weltenlaufs – um einen Chauffeur von VIPs, die für ihn keine Karte hatten und ihn in einem Bistro auf den Abpfiff warten ließen.
Wer unter Eindruck des Schocks gefordert hat, Frankreich sechs Monate vor Anpfiff der EM diese aus „Sicherheitsgründen“ zu entziehen, war ein Traumtänzer. Welches Land in Europa hätte denn als Ersatz so schnell „Sicherheit“ für erstmals 24 Mannschaften und Millionen Stadionbesucher garantieren können?
Manche (medien)politische Kommentare können einen nur den Kopf schütteln lassen. Ebenso die Kritik an Sportreportern. Sie waren für das Spiel da, welches weiterlief, wussten viel zu spät und nur Halbgares vom Attentat, durften wie jeder Besucher das Stadion nicht verlassen, damit die Polizei in Ruhe nach weiteren möglichen Attentätern suchen konnte - was wird vom Fußball (Integration von Flüchtlingen) und Sportreportern (Achtung! Katastrophe!) außer Krankenberichten (Franck Ribéry) und Juristen-Ausbildung (Michel Platini) eigentlich noch alles erwartet?
Ich verstehe die Welt nicht mehr.