In dem sehr eindringlichen Werk geht es um die vier Brüder von Reinhold Beckmanns Mutter, die allesamt zwischen 1941 und 1945 im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Sehr einfühlsam und behutsam schildert der 68-Jährige das Schicksal seiner Familie und seiner vier Onkel Alfons, Franz, Hans und Willi, die er nie persönlich kennengelernt hat.
Der langjährige TV-Talkmaster hatte sich sehr akribisch mit Krieg und den Folgen für zahlreiche Familien beschäftigt und dabei viele Monate recherchiert, mit Zeitzeugen gesprochen und Historiker kontaktiert. Beckmann gelang es, mit seiner ruhigen, sonoren Stimme bei der Lesung die Besucher im Kunstpalast in Düsseldorf in seinen Bann zu ziehen (Foto Reinhold Beckmann und VWS-Mitglieder: Roberto Pfeil).
Dabei setzte Johannes Wennrich an der Gitarre mit seinen Intermezzi immer wieder gelungene und der Thematik angepasste Akzente. „Es war eine tolle Veranstaltung. Reinhold hat mich total begeistert, aber auch berührt“, resümierte VWS-Präsident Christoph Fischer. Auch die anderen anwesenden Mitglieder des größten VDS-Regionalvereins waren voll des Lobes.
Vor Beginn der Veranstaltung in der NRW-Landeshauptstadt hatte sich Beckmann noch zu den VWS-Kollegen gesellt, es gab ein Wiedersehen mit vielen Weggefährten. Zum Abschluss sang Beckmann, der sich auch als Musiker längst einen Namen gemacht hat, sein Lied „Vier Brüder“ und begleitete sich selbst auf der Gitarre. Den Song hatte er einst am Volkstrauertag 2021 im Deutschen Bundestag vorgetragen. Nach dem Auftritt dort waren Verlage auf ihn zugekommen und hatten im vorgeschlagen, seine Familiengeschichte in einem Buch aufzuschreiben.
Ralph Durry