Fair Play Preis des Deutschen Sports 2023

Handballer Wolff und Para Leichtathlet Floors feierlich geehrt

26.04.2024

Im Rahmen des 10. Biebricher Schlossgespräches wurden die Preisträger des von DOSB und VDS gestifteten Fair Play Preises des Deutschen Sports ausgezeichnet.

 

Mehr als 150 Gäste aus Sport, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft waren am Donnerstagabend nach Wiesbaden gekommen, wo die  Deutsche Olympische Akademie (DOA) traditionell die Biebricher Schlossgespräche veranstaltet. Für das Jahr 2023 wurde der deutsche Handball-Nationaltorwart Andreas Wolff mit dem Fair Play Preis des Deutschen Sports in der Kategorie „Sport“ geehrt. Der Sonderpreis ging an den Para Leichtathleten Johannes Floors. Beide Auszeichnungen werden vom Deutschen Olympischen Sportbund und dem Verband Deutscher Sportjournalisten gestiftet.

Wolff zeigte in der Vorrunde der Handball-Weltmeisterschaft gegen Algerien und in der Hauptrunde gegen Norwegen wiederholt beeindruckendes Fair Play. In beiden Spielen setzte er sich gegenüber den Schiedsrichtern dafür ein, dass gegnerische Spieler keine Zeitstrafen erhielten, nachdem diese ihn indirekt mit Würfen am Kopf getroffen hatten (Wolff-Foto: picture-alliance/DOSB).

„Mir persönlich ist es ein Anliegen, dass wir bei diesen Entscheidungen bei der Wahrheit bleiben. Ich habe schon viele Kollegen gesehen, die anfangen, theatralisch zu schauspielern, um diese zwei Minuten Zeitstrafe zu schinden. Ich möchte das Zeichen setzen, dass die Regel nicht ausgenutzt wird, weil sie zum Schutz unserer Köpfe eingeführt worden ist“, sagte Wolff nach der Überreichung des Preises.

Auch Floors betonte die Bedeutung echtes Sportsgeistes. „Ich bin schon in jungen Jahren geprägt worden, fair zu handeln. Für mich als Athlet ist es einfach sehr wichtig, dass man sich auf einer ganz normalen menschlichen Ebene begegnet. Dass man die Rivalitäten im Wettkampf austrägt, aber – sobald der Wettkampf vorbei ist -, sich ins Gesicht sehen und beglückwünschen kann. Ich habe Ihnen zu danken: Für diesen wunderschönen Preis und die Möglichkeit, dass solche Aktionen nicht ungesehen bleiben.“

Weltrekordler Floors hatte vor dem 400-Meter-Finale der Para-Leichtathletik-WM bemerkenswerte Empathie für einen Konkurrenten bewiesen, dessen Prothese in der Vorbereitung gebrochen war – und holte anschließend Gold. Im Vorjahr waren die Zehnkämpfer Niklas Kaul und Simon Ehammer ausgezeichnet worden. Die im Januar vergangenen Jahres verstorbene Rosi Mittermaier-Neureuther hatte den Sonderpreis für ihr Lebenswerk erhalten.

Der Fair Play Preis des Deutschen Sports bündelt seit 2011 mehrere Fair-Play-Initiativen unterschiedlicher Institutionen und wird im Rahmen der Biebricher Schlossgespräche vergeben. Ausrichter ist die DOA in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege. Die Gesprächsreihe bietet eine Plattform für Vorträge, Dialoge und Diskussionen zu gesellschaftlichen, kulturellen und ökonomischen Aspekten des organisierten Sports (Floors-Foto: IMAGO/Panoramic/DOSB).

Der Jury des Fair Play Preises des Deutschen Sports gehören insgesamt elf Personen an. Dies sind in alphabetischer Reihenfolge:

– Thomas Berlemann (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe)
– Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (Vorsitzende der Deutschen Olympischen Akademie/stellvertretende Juryvorsitzende)
– Katja Kliewer (Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Behindertensportjugend)
– Philip Krämer (Mitglied des Sportausschusses des Deutschen Bundestages)
– Léa Krüger (Mitglied der Athletenkommission im Deutschen Olympischen Sportbund)
– Erich Laaser (freier Journalist/Ehrenpräsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten)
– Prof. Dr. Manfred Lämmer (Vorstandsmitglied der Deutschen Olympischen Akademie/Juryvorsitzender)
– Peter von Löbbecke (Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft)
– Albert Mehl (freier Journalist)
– Eike Schulz (Journalist/ZDF)
– Miriam Welte (Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes)

Weitere Informationen zum Fair Play Preis des Deutschen Sports gibt es auf der Website des Wettbewerbes. Bitte klicken Sie dazu hier.

dosb/vds